La Baguette
Eine Mahlzeit ohne Weißbrot - in Frankreich unvorstellbar!
Eine frische, duftende, knusprige Stange Weißbrot als perfekte Beilage zu allerlei anderen Speisen,
zum Dippen, fantasievoll Belegen oder Brechen und sofort verspeisen - so kennt und liebt man in
Frankreich „la Baguette“.
Das Baguette wird ganz schlicht und einfach aus Weizenmehl, Backhefe, Kochsalz und Wasser hergestellt
und hat in seiner heutigen Form bereits ein gutes Stück Geschichte hinter sich.
Seine Ursprünge findet man während der Französischen Revolution, wo es sich noch den Rang als
beliebteste Zwischenmahlzeit mit anderen Brotsorten, wie dem Kugelbrot oder der „Flöte“ teilen musste.
Seinen Eroberungsfeldzug startete das Baguette Ende des 19. Jahrhuderts auf dem Pariser Markt von wo
es sich dann mit Beginn des 20. Jahrhunderts erst in alle Städte Frankreichs ausbreitete und von da
aus weiter in die weite Welt.
So ein Baguette trocknet schnell an der Luft, weswegen es immer frisch gekauft und zeitnah verspeist
wird.
In Frankreich wird das Baguette gerne als Sättigungsbeilage zu den Hauptmahlzeiten anstelle von
Reis, Nudel oder Kartoffeln gereicht.
Französisches Essen ohne Weißbrot gilt als unvollständig und ist daher für einen Franzosen
unvorstellbar.
Schließlich dient das Baquette auch dazu die genossene Mahlzeit feierlich zu beenden, indem man
damit die Reste der Speise und der Soße vom Teller aufwischt um ja nichts von den gereichten
Köstlichkeiten liegen zu lassen.
Ebenso unverzichtbar ist das Baguette als Beilage bei jedem Käsegang, der ebenfalls fester
Bestandteil eines Mittag- oder Abendessens ist.
Sollte doch mal ein Stück vom Baguette vom Vortag übrig geblieben sein, wir das schnell hart
gewordene Stück Weißbrot trotzdem nicht weggeworfen, sondern zum Frühstück in Stücke geschnitten,
aufgewärmt oder geröstet.
Die Stücke werden mit Marmelade oder Butter bestrichen, als Sandwich belegt oder einfach in den
Milchkaffee getunkt, damit sie weider weich werden.
Beim nächsten Biß in ein original französisches Baguette tut man dies eventuell mit der Gewißheit
nicht nur in ein schnödes Stück Weißbrot zu beißen, sondern von einem echten Stück Kulturerbe zu
kosten.
Denn das Handwerk und die Kultur des Baguette wurde in Frankreich im November 2022 tatsächlich in
die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Text: Nadja von der Hocht
Foto: Baguettes
jules / stonesoup, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Foto: Speisen mit Baguette
Guy Dugay, FAL, via Wikimedia Commons
Foto: Bäcker mit Baguette
TfNHildesheim, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons