Weimar
Eine kulturreiche Stadt im schönen Thüringen
Die kulturreiche Stadt im schönen Thüringen, liegt südöstlich des Harzes und hat eine bewegte Geschichte
seit seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahre 1254.
Viele Adlige zogen seither nach Weimar, die zunehmend den Charakter einer Residenzstadt annahm.
Das Stadtbild war zu der Zeit provinzial und ärmlich.
Bis auf die Bürgerhäuser der Adligen bestanden die Häuser aus Stroh, Lehm und Weidengeflecht,
so daß sich durch verschiedene Brände das Stadtbild immer wieder veränderte.
Die Straßen in den engen und winkligen Gassen rochen nach Fischtran mit dem die Straßenlaternen
betrieben wurden und nach Fäkalien durch den übelriechenden Abwasserkanal, der durch die Stadt führte.
Bei Regen stand der Marktplatz unter Wasser und Menschen und Tiere wateten durch den stinkenden Schlamm.
Eine typisch mittelalterliche Kleinstadtidylle.
Schon früh zog es Künstler nach Weimar, wie 1552 den Maler Lucas Cranach d. Ä.,
1708 kommt Johann Sebastian Bach als Konzertmeister der Hofkapelle und als Organist nach Weimar
und verläßt schon 1717 die Residenz wieder gegen den Willen des Herzogs.
Sicherlich ertrug der Feingeist die furchtbaren hygienischen Gegebenheiten nicht länger.
1774 brannte das Weimarer Schloss nach Unruhen nieder.
Das führte dazu, dass der Thronfolger mit seinem Gefolge in das gerade gebaute Fürstenhaus einzog.
Es war das erste Parlamentsgebäude in Weimar am Platz der Demokratie, indem vorübergehend auch die
Schlossherren wohnten.
Heute ist es das Hauptgebäude der Musikhochschule „Franz Liszt“.
Der Musiker wurde 1842 zum Hofkapellmeister ernannt und lebte bis 1861 in der Stadt.
Mitte des 18. Jahrhunderts, so um die Zeit als Goethe 1775 vom jungen Herzog Carl August nach Weimar
eingeladen wurde, zählte die Stadt ca. 8000 Einwohner, die überwiegend in Armut lebten.
Selbst der Weimarer Adel war nicht besonders reich und war auch nicht gerade gebildet und weltoffen.
1759 übernahm die Herzogin Anna Amalia von Braunschweig nach dem Tod ihres Mannes die Regentschaft
für ihren minderjährigen Sohn Carl August, geb. 1757.
Nach seiner Volljährigkeit übernahm er 1775 die Regentschaft von seiner Mutter Anna Amalia.
Bis 1828 führte er Weimar in den geistigen Mittelpunkt Deutschlands durch die Pflege der Kunst und
Wissenschaft.
Zwischen Goethe, 25 Jahre alt, und Karl August 18 Jahre alt, entwickelte sich ab 1775 eine langjährige
Freundschaft, die Goethe die Türen zur Aristokratie öffnete.
Er wurde 1782 in den Adelsstand erhoben.
1776 trat Goethe bereits als Legationsrat in das oberste Beratungsorgan des Herzogs ein.
Er bekleidete noch viele andere Ämter.
U.a. die Bergwerkskommission und die Wegebaudirektion.
Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur war ihm ein großes Anliegen.
Von Fürst Carl August erhielt er 1776 das im Park an der Ilmenau liegende Gartenhaus als sein erstes
Wohnhaus, bis er 1782 in das im barocken Stil erbaute Haus am Frauenplan mietete.
In diesem Haus, das später sein Eigentum wurde, lebte und wirkte Goethe 50 Jahre lang.
1885 wurde das historische Wohnhaus zum Goethe Nationalmuseum, in dem seine hinterlassene Sammlung
der Kunst und Naturwissenschaften zu besichtigen ist.
Die Wohnräume sind überwiegend im Zustand seiner letzten Lebensjahre belassen worden.
1788 lernte Johann Wolfgang von Goethe den zehn Jahre jüngeren Dichter Friedrich von Schiller kennen.
Er mochte ihn nicht sonderlich und pflegte keinen Kontakt mit ihm.
Erst nach sechs Jahren, nach einem Brief Schillers an Goethe und einem späteren Gespräch,
begann eine 10 jährige Dichterfreundschaft.
1799 wählte Schiller Weimar endgültig zu seinem Wohnsitz und lebte als freier Schriftsteller in seinem
Haus an der Esplanade.
Schiller starb 1805 mit 45 Jahren an einer Lungenentzündung.
Das Denkmal der beiden großen Dichter steht vor dem Deutschen Nationaltheater.
Ein besonderer Schatz ist die Anna Amalia-Bibliothek mit ihren unzähligen Büchern im ehemals grünen
Schloss.
Der Großteil der Bücher wurde ausgelagert und restauriert, nach dem 2004 ein Brand im Dachstuhl ausbrach
und viele Bücher beschädigte.
Auf drei Stockwerken im neuen Bibliotheksgebäude, im Bauhausstil im Hof des ehemals roten Schlosses erbaut,
kann man sie bestaunen.
Es lohnt sich Weimar zu besuchen und unbedingt eine Stadtführung zu machen.
Bundesland: Thüringen
Fläche: 84,48 km2
Einwohner: 65.138 (Stand: 31.Dez. 2021)
Telefonvorwahlen: 03643 und 036453
Postleitzahlen: 99423, 99425, 99427, 99428
Kfz-Kennzeichen: WE
Anreise:
mit dem Auto: die Anbindung zur Stadt ist die Anschlussstelle „Weimar“ der A4 und wird
durch die Abfahrten „Apolda“ (östlich) und „Nohra“ (westlich) ergänzt.
Außerdem gelangt man auch über die Bundesstraßen 7 (West-Ost-Richtung von Erfurt nach Jena) und 85
(Nord-Süd-Richtungn Bad Frankenhausen nach Rudolstadt) in die Stadt.
mit der Bahn: An den Fernverkehr ist Weimar im Wesentlichen über den ICE-Halt Erfurt angebunden,
der in weniger als 15 Bahnminuten erreichbar ist.
In Weimar selbst halten nur noch einzelne IC und ICE.
Mobilität: Stadtbusnetz
Sehenswürdigkeiten:
Stadtschloss
Wittumspalais
Schloss und Park Belvedere
Schloss und Park Tiefurt
Schloss und Park Ettersburg
Rotes Schloss
Stadtkirche St. Peter und Paul
Jakobskirche
Herz-Jesu-Kirche
Kreuzkirche
Weimarer Rathaus
Goethes Wohnhaus mit Museum
Schillers Wohnhaus mit Museum
Goethe- und Schiller - Denkmal
Text & Fotos: Roswitha Banning
Bild: Wappen der Stadt Weimar
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Bild: Stadtplan Weimar von Johannes Wolf, 1569
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